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Punta del Este

von Mareike
Eine Straße am Hafen in Punta del Este kurz nach Sonnenuntergang, im Hintergrund Hochhäuser, vorne eine Palme

Punta del Este – Urlaub zwischen Hochhäusern und Hafenflair

Punta del Este in Uruguay ist eine Stadt der Gegensätze: Im Sommer ein exklusiver Hotspot, im Winter fast menschenleer. Hier regiert auf den ersten Blick das Geld – doch es gibt auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten und spannende Erlebnisse, die du ohne großes Budget genießen kannst.

Ich muss zugeben: Anfangs war ich kein großer Punta-Fan. Die Stadt schien mir seelenlos und überzogen teuer. Verspiegelte Glasfassaden, ein Trump-Tower und Werbeplakate an Hochhaus-Baustellen, die eine Investition in eins der Luxus-Apartments bewerben, punkten nicht gerade auf meiner Sympathieskala. In Casinos und luxuriösen Beachbars feiern sich gutbetuchte Besucher:innen selbst. Und das vielfotografierte Wahrzeichen der Stadt? Auch nicht gerade erbaulich: die überdimensionalen Finger, die im Sand zu verschwinden scheinen – „la mano“ (= die Hand) oder auch „los dedos“ (= die Finger) – symbolisieren die Hand eines Ertrinkenden und sollen Strandgästen Demut vor dem Ozean vermitteln. Doch ich gab der Stadt noch eine Chance und entdeckte mit der Zeit auch die charmanten Seiten.

"Los Dedos" ragt aus dem Sand heraus, davor Menschen, die die Skulptur besuchen.

Wo der Fluss ins Meer übergeht und Welten aufeinandertreffen

Tatsächlich markiert Punta del Este, zu Deutsch die „Ostspitze“, die Grenze zwischen dem Río de la Plata im Westen und dem Atlantik im Osten. Und auch architektonisch treffen hier Welten aufeinander. Während sich auf der Halbinsel einige beschauliche Häuser und Kirchen im Kolonialstil die Ursprünge der Stadt erahnen lassen, prägen an den Strandabschnitten Hochhaustürme die Skyline. Und im Hafen liegen einfache Fischkutter neben Luxusyachten.

Je nachdem, wann man Punta del Este besucht, erlebt man es von zwei verschiedenen Seiten. In der Hochsaison brechend voll – der internationale Jetset sowie viele Argentinier:innen verbringen hier die Sommerferien (sofern die aktuelle wirtschaftliche Lage es zulässt), feiern nachts in Strandbars, bevölkern tagsüber die beliebten Sträne Playa Mansa (ruhiger, auf der Westseite) und Playa Brava (rauer, auf der Ostseite) oder lassen Geld beim Shoppen und im Casino. Zwischen dem 20. Dezember 2024 und 1. Januar 2025 strömten etwa rund 300.000 Tourist:innen in die Stadt, darunter die Hälfte aus Argentinien, etwas mehr als ein Viertel aus Brasilien.

Außerhalb der Hochphase von Dezember bis Februar ereilt Punta del Este jedoch das typische Schicksal einer Sommerdestination: Ist die Hauptsaison vorbei, bleiben nur die knapp über 12.000 dauerhaften Bewohner:innen zurück. Und wo gerade noch das Leben pulsierte, macht sich eine fast schon morbide Stimmung breit und die verlassenen Glastürme mit ihren saisonal vermieteten Apartments strahlen etwas Tristes aus.

Punta kann mehr

Ich muss mich bei Punta entschuldigen. Ich habe der Stadt mit meiner anfänglichen Abneigung unrecht getan. Ja, die Dichte an Landrovern ist höher als anderswo und das Geld, das man für einen netten Abend in den vielen Restaurants und Bars in Drinks und Essen investiert, ist in meinen Augen oft an anderer Stelle besser aufgehoben. Je öfter es mich allerdings nach Punta del Este verschlagen hat, desto mehr andere, charmante Seiten habe ich kennen gelernt. Dazu lohnt es sich, ein wenig über die kleine Halbinsel an der Spitze zu flanieren. Dabei kannst du historische Kirchen entdecken, sonnenbadende Seehunde fotografiere, dem Treiben der Fischer im Hafen zuschauen und Souvenirs beim abendlichen Kunsthandwerksmarkt erstehen. Hier findest du meine liebsten Punta-Aktivitäten bis 5 Euro pro Person.

Ansicht vom Hafen in Punta del Este, vorne im Bild kleine einfache Fischkutter, im Hintergrund Yachten und Hochhäuser

Viele Wege führen nach Punta del Este – aber übernachten solltest du woanders

Hast du ein üppiges Reisebudget und willst richtig feiern? Dann such dir eine schicke Unterkunft in Punta del Este und lass es krachen! Wenn nicht, empfehle ich dir, eine Bleibe in einem der entspannteren Orte an der Küste zwischen Piriápolis und Punta Ballena zu wählen. So kannst du mit dem Bus oder Mietwagen einen Abstecher nach Punta zu machen und bekommst du im Zweifel mehr für dein Geld.

Anreisetipps:

  • Von Montevideo aus gibt es viele Direktbusse nach Punta del Este, die dich bequem in rund zwei Stunden von A nach B bringen.
  • Mit dem Auto sind es aus Montevideo knapp 2,5 Stunden. Dabei kommst du an 2 Maut-Stationen vorbei.
  • Von Buenos Aires kannst du Bus fahren oder einen Teil des Weges mit der Fähre zurücklegen:
    • Busse fahren vom Busbahnhof Retiro in Buenos Aires teils direkt nach Punta del Este (rund 10,5 Stunden Fahrt).
    • Mit dem Fährunternehmen Buquebus verkürzt sich die Reise auf ca. 5,5 Stunden (3 Stunden Überfahrt von Buenos Aires nach Montevideo und etwas über 2 Stunden Busfahrt).
  • Punta del Este verfügt auch über einen kleinen Flughafen etwas außerhalb der Stadt. In der Hauptsaison gibt es Direktverbindungen nach Argentinien, Chile, Paraguay und Brasilien. In der Nebensaison beschränkt es sich auf Buenos Aires und Sao Paulo.

Fazit: Auch wenn Punta del Este nie mein Lieblingsort in Uruguay sein wird, lohnt sich ein Besuch. Durch die gute Infrastruktur in und um Punta lässt sich mit etwas Planung auch vermeiden, das gesamte Reisebudget dort auszugeben.

Warst du schon mal in Punta del Este? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

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